Die
spannende Geschichte Lyons
Lyons
Wurzeln
Die Anfänge Lyons vermutet man in der
Antike.
900 v. Chr. sollen Handelsleute aus Phönizien als erstes die günstige Lage
zwischen den zwei Flüssen -Rhône und Saône- erkannt haben. Später ließen sich
dort die Griechen nieder.Nachdem diese Region durch den Feldzug von Julius Cäsar erobert wurde, gründete der römische Prokonsul Plancus 43 v. Chr. aus den zwei keltischen Ortschaften Lugdunum (vom keltischen "Hügel des Lichts"), das spätere Lyon.
Es wurde zu einer der wichtigsten Verwaltungszentren Galliens und mit der Zeit
auch zu einer großen Handelsstadt, in der sich eine der wenigen
Münzenpräganstalten befand.Mit dem Untergang des römischen Reiches verlor Lugdunum schließlich an Bedeutung. Noch bis heute sind Teile der antiken Bauwerke enthalten, wie das Große Theater, das kleine Odeon und das Amphitheater.
Eine Legende besagt, dass die zu Tode verurteilte Märtyrerin Blandina im
Amphitheater von wilden Löwen verschont wurde und stattdessen 177 n. Chr.
verbrannt werden musste. Heute ist sie die Stadtpatronin von Lyon.
Lyon
ab dem 11. Jahrhundert
Im Jahre 1033 fiel die Stadt Lyon an das Hl. Röm. Reich Dt. Nation. Die Stadt gewann an Bedeutung, indem sie von der römisch-katholischen Kirche zum Hauptsitz der Provinz Gallien ernannt wurde. Seit dem 14. Jahrhundert gehört Lyon wieder zu Frankreich.
Ab dem 15. Jhd. boomte in Lyon der Seidenhandel und das Bank- und
Handelsgewerbe, was zu einer Modernisierung und Verbesserung der Infrastruktur
und einem sehr hohem Einwohnerzuwachs führte.
Lyon-
die Seidenstadt
Im 12.
Jahrhundert kam die Seidenraupenzucht von Persien und Indien ans Mittelmeer. Anfang des 16. Jahrhunderts begannen die Webstühle im Viertel St. Georges im Vieux Lyon zu klappern. Knapp 50 Jahre später gab es schon um die 12000 Seidenweber dort. In der Zeit baute man Verbindungsgänge durch die Häuser- die sogenannten "Traboules".
Ende
des 16. Jahrhunderts gab es Verfolgungen, Krieg und die Pest,sodass die
Seidenleute nach Avignon flohen.
1661
verlangte der Sonnenkönig Ludwig XIV. die politische und religiöse Einheit des
Königreichs und verbot knapp 25 Jahre später die reformierte Religion. Dies bewirkte, dass viele Menschen das Land verließen, was wirtschaftliche Folgen für die Region hatte. Im 18. Jahrhundert gab es wiederum einen großen Aufschwung für die Seidenwaren. Die Zucht und das Weben der Stoffe waren abld die Hauptaktivität der Region. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfand Jacquard eine Maschine, die die Arbeit der Seidenweber erleichterte. Von 1831 bis 1834 fanden die berühmten Seidenweberaufstände statt. Olivier de Serres ist der Vater der französischen Landwirtschaft. Dieser Edelmann errechnete die Höhe der Verluste der Religionskriege. Als der damalige Herrscher nach Leuten suchte, die helfen sollten das Königreich in Aufschwung zu bringen, meldete sich de Serres freiwillig. Er zeigte dem König seine Ideen: ein Modell eines Gebäudes zur Zucht von Seidenraupen wurde konstruiert.Diese
Zucht breitete sich daraufhin im halben Königreich aus.
Lyon zur Zeit der Französischen
Revolution (1789-1799)
Die Französische Revolution spielte auch in der Geschichte Lyons eine
Rolle. Während dieser Zeit war Lyon ein Zufluchtsort für die Girondisten, die zu einer Gruppe von Abgeordneten aus dem Süden Frankreichs gehörten, womit die Stadt -aus Pariser Sicht- zur Rebellenstadt wurde.Als das Pariser Heer nach zwei monatigem Kampf in Lyon besiegt worden ist, starben 5000 Stadtbewohner und die Stadt wurde bis auf ihre Grundmauern zerstört. Besonders die Gebäude an dem großen und zentralen "Place Bellecour" waren betroffen, die dann später von Napoleon Bonaparte wieder aufgebaut wurden.
Lyon Heute
Heute ist Lyon die
Hauptstadt der Region Rhône-Alpes und mit ca. 500 000 Einwohner die drittgrößte
Stadt nach Paris und Marseille.Sie wird auch "Stadt des Lichts" genannt, denn nachts werden mehr als 200 Sehenswürdigkeiten beleuchtet. Die Stadt ist wirtschaftlich von großer Bedeutung und befindet sich auf Rang 19 hinsichtlich der Unternehmensansiedlung in Europa. In Lyon befinden sich ein wichtiger Standort der privaten und öffentlichen Forschung, sowie (inter-)nationale Wettbewerbspole in den Bereichen Mikro-, Nano- und Biotechnologie, Lebenswissenschaften und Informations- und Kommunikationstechnologie. Bekannte Unternehmen wie "Sanofi", "Bayer" und Hewlett Packard, aber auch die Großbank "Le Crédit Lyonnais" und der Fernsehsender "Euronews" haben dort ihren Sitz. Durch die Seidenweberei ist Lyon heute eine reiche Industriestadt, versorgt ganz Europa mit Garnen und sichert so ihren Wohlstand. Die Stadt gilt als Metropole der Dessinateure und als kreatives Zentrum der Textilindustrie.
Die Infrastruktur
ist heutzutage sehr gut ausgebaut. Durch drei Bahnhöfe ist Lyon mit Paris, das
mit dem TGV in 2 Stunden zu erreichen ist, verbunden und stellt Frankreichs
zweitgrößten Eisenbahnknotenpunkt. Die Nord-Süd- Verbindung "Autoroute de Soleil" verbindet Lyon mit Marseille. Außerdem verfügt die Stadt über einen internationalen Flughafen; das Netz des Personennahverkehrs ist mit vier Metro-Linien, sechs Straßenbahn-Linien und einer ausreichenden Busverbindung sehr weitläufig, wodurch alle Ziele einfach zu erreichen sind.